30. September 2009


kleine münze

mit jedem hellerlichten tag das spiel
ich seh meinen stern ich seh ihn nicht
phantasterei wie sie eingestimmt
in karge erden

es hat nichts auf sich um keinen deut
deutlicher zu wissen als zu beginn
was ich hab
tu ich in deine hände


26. September 2009


streich

streich alles, daß du endlich
findest, was unfindbar

bleibt, streich
mich
aus

ich weiß nicht wie
zu leben
wäre
zu genügen

ich erkläre mich
(un)zufrieden zugleich

geb (gib) meinen inneren unruh
zurück, der mich erhielt

streich alles

neu


17. September 2009


leichter sonnendunst –
das leise, milchige sein
den september lang


15. September 2009


die falter sind
in ihrem september
morgen heißen sie anders
dort
in der nächsten zeit
und den weiteren
zeiten
werden vielleicht
auch wir neu
benannt
wenn wir uns selbst längst
undenkbar geworden


8. September 2009


fragmente

ins barfußgebiet. kühle und brennen an den sohlen. dann betäubung.

im meer wirst du geatmet. dein haar wellt von dir.
noch immer nicht tief. schauer gehen. woher der gedanke, sich wert zu zeigen.

(ich bin und war)

so riecht die welt, frisch gewaschen. mit salz, tang, verwesung, lösung.
der krieg ist aus und doch nicht aus. sucht.

(ich bin und war
ein liebespaar)


wenn der morgen erscheint, ist alles gelöscht. das phosphoreszierende.
ein frachtschiff kapert, was da ist.

sonst nichts.


5. September 2009


unvergessen

hat es uns gegeben?

daß wir wissen ...

wenn es uns nicht mehr gibt
warum wissen wir davon
aber nicht mehr, wann?

warum müssen wir es wissen?

wenn es uns einmal gab
warum gibt es uns dann?